Kolpingsfamilie besucht Ellwangen

Am 15.09.2007 startete die Kolpingsfamilie mit Freunden und Gästen zu einer geselligen, kleinen Bildungsreise. Ziel war Ellwangen in der Ostalb, bis 1803 ein reichsunmittelbares Fürstentum mit einer Fläche von ca. 500 qkm. Dieses entstand 1460 als Chorherrenstift anstelle des seit 764 bestehenden Benediktinerklosters, einer ebenfalls unmittelbar dem Kaiser unterstellten Abtei. Die Chorherren waren weltliche, also keinem Orden angehörenden Priester, entstammten adeligen Familien und hatten als Vorsteher einen sogenannten Fürstprobst. Dieser wurde aus dem Hochadel ausgewählt und nahm dieses Amt meistens in Personalunion mit anderen bedeutenden Kirchenämtern wahr.

Wie Klaus Kolb in seiner Einführung berichtete, war Ellwangen bereits vor 400 Jahren Zufluchtsstätte Ladenburger katholischer Familien, als Johann Kasimir, von 1583-1592 Regent der Kurpfalz und Vormund des späteren Kurfürsten Friedrich IV., von seinen Untertanen ein Bekenntnis zur calvinistischen Glaubenslehre forderte. Ellwangen dürfte seinerzeit den Ladenburgern bekannt und vertraut gewesen sein, nachdem einige Wormser Bischöfe dort auch Fürstpropst waren. Diese "Auswanderung" hinterließ bis heute ihre Spuren, vor allem in Familiennamen. So betreibt eine Familie "Ladenburger" in Neuler, 7 km südwestlich von Ellwangen, eine Brauerei gleichen Namens, deren Bier in Ladenburg nicht nur durch das Altstadtfest bekannt ist.

Ein eindrucksvolles Stadtbild, bedeutende Baudenkmäler der Romanik und des Barock sowie neue Erkenntnisse über geschichtliche Zusammenhänge und bodenständige Gastronomie waren Ergebnis und Lohn dieser Fahrt.

Lob und Dank den Organisatoren für die Vorbereitung und Reiseleitung, den Herren Klaus Kolb und Hermann Schreckenberger.


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< Romanische Stiftskirche St. Vitus, ehemalige Kirche der Benediktinerabtei (12./13. Jhrh)

mit der unmittelbar angebauten ehemaligen Jesuitenkirche(1724 - 1729, geweiht der Unbeflekten Empfängnis Mariä), seit 1802 evangelische Stadtkirche




Romanisches Südportal der Stiftskirche>



<Langhaus der Stiftskirche St.Vitus. Der Innenraum wurde von 1737 - 1740 unter Fürstprobst Franz Georg von Schönborn barockisiert, der zugleich Bischof von Worms war.




Interessierte Zuhörer im gotischen Kreuzgang >
(errichtet 1468 - 1473) der Stiftskirche St.Vitus




< und in der evangelischen Stadtkirche., die ihre auf Maria bezogene Ausgestaltung behalten hat.





Innenraum der evang. Stadtkirche>


< Ellwangen - Barocke Bürgerhäuser, im Hintergrund das Rathaus, ehemals Bürgerspital "Zum Heiligen Geist", im 15 Jh entstanden und 1749 - 1752 erweitert und barockisiert.



Das Ellwanger Schloß geht auf eine mittelalterliche Burganlage zurück. Davon besteht noch eine Toranlage (14. Jh), >
der Eingang zum Schloßareal




< Maßgeblich bestimmt den Gesamteindruck des Schlosses die Vierflügelanlage der Spätrenaissance
(errichtet 1603 - 1608)



Erweiterungen der Wirtschaftsgebäude und > Barockisierungsmaßnahmen erfolgten 1720 - 1727. Eine letzte Umgestaltung erfuhr das Schloß, als Ellwangen durch die Säkularisation 1803 an das Königreich Württemberg fiel und in der ersten Hälfte des 19. Jh als Nebenresidenz und Apanagenschloß genutzt wurde



< Blick vom Schloß auf Ellwangen und die dominierende Stiftskirche




Wallfahrtskirche "Unserer lieben Frau", >
errichtet 1682 -1695 auf dem Schönenbuch über Ellwangen



< Innenraum der Wallfahrtskirche





Blick vom Schönenbuch auf Ellwangen >
und sein Schloß